AKTUELLE PRESSE
Solinger Tageblatt vom 26.11.2024
Jutta Schreiber-Lenz
Der Chor der Klingenstadt Solingen, die Kammerphilharmonie Düsseldorf und Solisten begeisterten die Zuhörerin der vollbesetzten Kirche St. Joseph. Warum das Konzept voll aufging.
Wie ein Kirchkonzert Momente der Ruhe schafft
Den musikalischen Segen von Rutter gab es gleich doppelt: Als Zugabe erklang nach dem donnernden Schluss-Applaus noch ein zweites Mal: „The Lord bless you and keep you“. Mit diesen tröstenden und strahlenden Klängen im Ohr verließ das Auditorium nach gut anderthalb Stunden die vollbesetzte Kirche St. Joseph in Ohligs und machte sich durch die Dunkelheit auf den Heimweg. Der Chor der Klingenstadt hatte in das Gotteshaus eingeladen, um gemeinsam mit Solisten und der Kammerphilharmonie Düsseldorf Klänge von Bach und Rutter zu präsentieren, die tief unter die Haut gingen. „Nach langer Zeit möchten wir uns in diesem Jahr noch einmal von unserer geistlichen Seite zeigen“, hatte Thomas Schlerka als Dirigent des Chors im Vorfeld gesagt. Beim Konzert übernahm er die musikalische Gesamtleitung und schaffte es, aus Instrumenten, Chor-Stimmen und souveränen Solisten ein geschmeidiges Ganzes zu formen. „… and give you peace“ war der musikalische Spätnachmittag am Ewigkeitssonntag sehr bewusst überschrieben. „In einer Zeit, in der Krisen und schlechte Nachrichten nicht abzureißen scheinen, laden wir ein zur andächtigen Musik, jenseits von heißen Rhythmen und fetzigem Trubel, und bieten an, still zuzuhören, um ein paar Momente der Ruhe zu genießen“, hatte er erläutert. Musik von Bach und Rutter Und das Konzept ging auf. Auf den Kirchenbänken im Halbdunkel konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer umso besser in die Ton-Kompositionen eintauchen. War es erst die Ouvertüre von Bachs Orchestersuite Nr. 3 D-Dur, die als instrumentaler Auftakt geradezu majestätisch-festlich mit ins Konzert hineinnahm, so gab es danach mit seiner Kantate Nr. 129 fulminanten Klangjubel, aber auch eindringliche Gebete, gesungen als Solo-Parts von Andrea Kwadde (Sopran), Viola Zimmermann (Alt) und Hans-Helge Gerlik (Bass). Fromme Andacht und spiritueller Trost schimmerten bei jedem Ton des mit imaginärem Goldrand verzierten Werks mit. Mit der „Mass of Peace“ von John Rutter folgte danach ein „Pasticcio“ aus mehreren seiner großformatigen Stücke wie zum Beispiel dem „Requiem“, „Magnificat“ oder der „Mass of children“. Beeindruckend war aber zum Beispiel auch das strahlende „Kyrie“, sanft das „Pie Jesus“, vollmundig das „Agnus Dei“. Insgesamt acht Stücke reihten sich aneinander: Chor und Gesangssolisten webten gemeinsam mit dem Orchester und herausragenden Solo-Instrumenten einen Klangteppich aus Pastellfarben, die dennoch beeindruckende Leuchtkraft besaßen. Immer wieder erklang Zwischenapplaus nach den einzelnen Sätzen und gipfelte am Schluss in kräftigem und lange anhaltendem Beifall. Termine:Am 6. April 2025 wird der Chor der Klingenstadt Solingen beim Konzert des MGV Merscheid mitmachen. Für den 12. Oktober 2025 ist eine weitere musikalische Revue im Pina-Bausch-Saal geplant.
Solinger Tageblatt vom 04.11.2024
Jutta Schreiber-Lenz
Von Bach bis Rutter
Chor der Klingenstadt Solingen lädt ein zum geistlichen Konzert
Unter dem Titel „... and give you peace“ lädt das Ensemble für Sonntag, 24. November, in die Kirche St. Joseph in Ohligs ein. Die Sängerinnen und Sänger zeigen in dem Programm ihre klassische Seite. Mal kein Weihnachtskonzert, sondern etwas Stilles, Andächtiges werden die Freunde des Chors der Klingenstadt am 24. November in der Ohligser Kirche St. Joseph hören. „In diesem Jahr haben wir uns entschlossen, nach langer Zeit noch einmal geistliche Musik zu singen“, sagt Sabine Schaaf als Vorsitzende. Nach den quirligen Revuen im Pina-Bausch-Saal und den glitzernden „Symphonic-Christmas“-Auftritten der vergangenen Jahre möchten wir nun mit Bach und Rutter unsere klassische Seite zeigen‘, ergänzt Thomas Schlerka, langjähriger Leiter des Chors. Unter seiner Führung hat das Ensemble im Laufe der vergangenen Jahre zu großer Vielseitigkeit gefunden, die sowohl Pop und Musical, aber eben auch Kirchenmusik umfasst. Inzwischen hat sich der vormalige reine Frauenchor auch für Männer geöffnet. „...and give you peace“ sei eine sehr bewusst gewählte Überschrift für das Konzert, denn „augenblicklich ist die Sehnsucht nach Frieden und Harmonie bei den Menschen ein sehr intensives Gefühl“, ist sich Schlerka sicher. Die Krisen beträfen viele Menschen unmittelbar und drückten ihnen aufs Gemüt. Insbesondere der mutmaßliche Terroranschlag am Fronhof stecke den Solingerinnen und Solingern in den Knochen. „Wir möchten in der Atmosphäre der schönen Kirche mit unserer Musik zur inneren Andacht, zu Rast und Ruhe einladen, möchten mit den Melodien Trost geben, die Seele berühren und eine bereichernde Stunde schenken,“ formuliert der Chor seinen Anspruch. Derzeit laufen die Proben für den Feinschliff im Ensemble, in Kürze addieren sich ein extra für das Konzert zusammengestelltes Kammerorchester dazu, das unter dem Namen „Kammerphilharmonie Düsseldorf“ firmiert, sowie vier hochkarätige Gesangssolistinnen und -solisten. Sopranistin Andrea Kwade, Viola Zimmermann (Alt), Bertram Paul Kleiner (Tenor) sowie der in Solingen geborene Hans-Helge Gerlik als Bassist übernehmen die Partien in der Bach-Kantate 129. Zudem kann sich das Publikum auf Rutters Lyrisches Werk „Mass of Peace“ freuen. Wann: Sonntag, 24. November, 17 Uhr Wo: Katholische Kirche St. Joseph, Ohligs, Hackhauser Straße Karten : 24 Euro, ermäßigt 12 Euro, über solingenlive.de , chor-klingenstadt@t-online.de und an der Abendkasse
Solinger Tageblatt vom 11.09.2023
Jutta Schreiber-Lenz
Chor der Klingenstadt und
Philharmonische Gesellschaft Düsseldorf
Von Liebe, Freude, Sehnsucht und Trauer: Wie eine pfiffige Revue 700 Gäste unterhält
Solingen. Die Besucher der „Revue in concert“ werden am Sonntag, 10. September, in der Überzahl mehr als zufrieden nach Hause gegangen sein. Insbesondere die Zugabe des Udo-Jürgens-Hits „Ihr von morgen (Hymne an die Zukunft)“, hatte am Schluss noch einmal für Gänsehautfeeling gesorgt. Knapp zwei Stunden singt sich der Chor der Klingenstadt an diesem späten Nachmittag in die Herzen der fast 700 Zuschauer. Unter der Leitung von Thomas Schlerka sorgen die Musikerinnen und Musiker mit flott gespielten szenischen Überleitungen für Lacher und mit pfiffigen Choreographien und einer überzeugenden Gesamtperformance beste Unterhaltung im Pina-Bausch-Saal. Begleitet wird der Chor von der Philharmonischen Gesellschaft Düsseldorf, die ebenfalls von Thomas Schlerka geführt wird. Für die Regie zeichnet Stephanie Heinen verantwortlich, die schon die ersten Revuen des Chors begleitet hatte. Voller Spiellust und mit beeindruckender Stimmstärke der Solisten und Solistinnen gelingt es den Ensembles im Nu, dass sich die fröhliche Stimmung auf der Bühne auf das Auditorium überträgt. Mit einem Augenzwinkern erzählt die Revue von Träumen und vom Leben an sich, beleuchtet Beziehungen und spannt mit musikalischer Energie einen Bogen vom Schlager über Pop zu Musical. Es ging um Liebe, Freude, Melancholie, Pathetik, Sehnsucht, Hoffnung und Traurigkeit, aber auch um Selbstfindung, Souveränität und die Lust am Leben. „Sei hier Gast“ hat der Chor sein aktuelles Werk überschrieben und dafür den Song des Kerzenleuchters Lumiere aus „Die Schöne und das Biest” zum Motto seiner musikalischen Revue gemacht. Im „Menü” enthalten ist beispielsweise als Vorspeise „Jemand wie Du“ aus dem Stück „Jekyll & Hyde“, der Lust auf mehr macht. Neckisch und kess folgt die klangliche Zänkerei „Alles,was Du kannst, das kann ich viel besser” und mit „Ich will keine Schokolade” stehen Sängerinnen das erste Mal nicht nur neben einander, sondern auf den Stühlen, die mit einem überdimensionalen Tisch Kulisse und Requisite in einem waren. Ohrwurm folgt auf Ohrwurm, Applaus steigt mit jedem Hit. So unterschiedlich diese Stühle, so verschieden die Sänger und Sängerinnen - nicht nur optisch, sondern auch in Temperament, Klangfarbe und Rolle. Da gibt es Frontfrauen oder -männer mit Soloparts, viel spielerischer, verbaler und gesanglichen Einsatz und den Hintergrund-Chor, der alles abrundet und zu einem überzeugenden Ganzen zusammenschnürt. So folgt Hit auf Hit, Ohrwurm auf Ohrwurm, immer postwendend belohnt mit sich steigerndem Applaus bis hin zu Bravorufen, etwa für die an rührende Piaf-Hommage „Je ne regrette rien“, die lebhaften Nummern „Dancing Queen" und „Diamonds are a girls best friends“ sowie der Jürgens-Song „Aber bitte mit Sahne“ sowie der vom „ehrenwerten Haus“. „Sei hier Gast” hat der Chor der Klingenstadt seine Revue überschrieben. Knapp zwei Stunden lang sorgten die Musikerinnen und Musiker für gute Laune im Theater.
Solinger Tageblatt vom 02.09.2022
Jutta Schreiber-Lenz
Gemeinsames Singen
Im früheren Frauenchor singen jetzt auch Männer mit
Solingen. Das letzte Konzert des „Frauenchores der Klingenstadt Solingen“ war vor der Coronapandemie. Dass es ultimativ das letzte unter diesem Namen sein würde, war damals- vor mehr als zwei Jahren nicht abzusehen. Seit Juli aber ist die schon länger angedachte Änderung von „Frauenchor“ zu „Chor der Klingenstadt Solingen“ vollzogen. Nicht zuletzt durch die stimmstarke Unterstützung so mancher Männer bei den Konzert-Revuen, die das Ensemble unter Leiter Thomas Schlerka für sein Publikum auf die Bühne des Pina-Bausch-Saales gebracht hatte, sei der Gedanke aufgekommen, sich von dem Prinzip eines rein weiblichen Klangkörpers zu lösen, erzählt Sabine Schaaf, die langjährige erste Vorsitzende. „Als wir dann durch die Lockdowns etliche, besonders ältere Sängerinnen verloren haben, wurde dieser Gedanke immer stärker, auch weil uns immer deutlicher wurde, dass es die Kultur in der von Krisen gebeutelten und verunsicherten Gesellschaft lange schwer haben würde “, sagt sie. Wer also - ob männlich oder weiblich - Lust auf Chorarbeit mit breitem stilistischen Mix habe, seit beim „Chor der Klingenstadt Solingen jederzeit herzlich willkommen. Zwei Männer haben sich bereits fest dazu gesellt. Für Chorleiter Thomas Schlerka bleiben Kunst und Kultur daher auch in Krisenzeiten eine feste Größe. „Gerade in schweren Lebensphasen braucht die menschliche Seele Leichtigkeit, Ablenkung und Unterhaltung als nötigen Kontrapunkt zum beschwerlichen sorgenvollen Alltag.“ Sicher auch ein Grund, warum der Kern-Chor während der zwei Pandemie-Jahre nun voller Motivation und Energie für neue Projekte steckt. Wann immer die Kontaktregeln es hergaben, haben sich kleinere Chor-Grüppchen zum Proben getroffen. Mal mehr, mal weniger, mal mit strengen Abstandsabmessungen, mal etwas laxer. „Das hat gut getan und so sind wir gut durch die schwierige Zeit gekommen“, sagt Sabine Schaaf. Dennoch mussten zwei große Auftritte recht spontan abgesagt werden, dazu die angedachten Feierlichkeiten zum 30. Chor-Geburtstag. Jetzt soll der 33. Geburtstag gewürdigt werden. Geprobt wird donnerstags das Christmas-Konzert. Der Chor wird im Dezember in der Lutherkirche zu hören sein, wenn er am 4. Dezember sein im vergangenen Winter angesagtes Symphonical Christmas-Konzert nachgeholt. „Wer für die Proben noch einsteigen möchte, kann das gerne tun“, sagt Schlerka. Er habe als musikalischer Leiter vieles vorbereitet und sei als geübter Kompositeur und Arrangeur sehr flexibel. Proben sind donnerstags von 19.30 bis 21 Uhr im Gemeindesaal an der Hackhauser Straße.